Mitglied seit: 03/2019

Aktiv in: AG2

World Wide Fund for Nature – Deutschland

Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Das globale Netzwerk des WWF unterhält 90 Büros in mehr als 40 Ländern. Rund um den Globus führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell 1300 Projekte zur Bewahrung der biologischen Vielfalt durch. Zu diesen Projekten gehören auch Informationskampagnen, die Verwendung von Einwegplastik zu reduzieren und Projekte vor Ort, über die Verbesserung der Abfallwirtschaft den Eintrag von Plastikmüll in Flüsse und Meere zu reduzieren. Hier arbeiten wir mit Vertretern lokaler WWF-Niederlassungen und mit unserem internationalen WWF Team zusammen. Der WWF Deutschland ist in Vietnam auf der Insel Phu Quoc und im Mekong-Delta aktiv. Dort hat der WWF für die Provinz Long An ein Abfallwirtschaftskonzept entwickelt und führt derzeit ein Modellprojekt zur getrennten Erfassung und Verwertung von Abfällen ein. Ein weiteres Vorhaben ist die Unterstützung der Einführung von Systemen der erweiterten Produzentenverantwortung in ausgewählten Schwerpunktländern, um unter anderem eine nachhaltige Finanzierung der Abfallentsorgung und Kreislaufwirtschaft sicher zu stellen.

Der Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt führt u.a. zu Schäden an verschiedenen Ökosystemen und einer Bedrohung vor allem der in den Meeren lebenden Tierarten. Zudem gelangen Mikroplastikpartikel in die Nahrungskette. Plastik darf daher nicht mehr unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Zudem bedeutet eine unzureichende Abfallwirtschaft eine Verschwendung von Ressourcen, Verschmutzung von Luft und Grundwasser und davon ausgehend eine Bedrohung der Gesundheit und zusätzliche Emissionen von Treibhausgasen.
Das Abfallmanagement muss also weltweit verbessert werden – zum Beispiel durch Vermeidung unnötiger Verpackungen, recyclinggerechtes Design, Reduzierung des Anteils nicht gesammelter Abfälle, Einführung einer getrennten Erfassung von Abfällen, Verbesserung des Recyclings und Verwendung von mehr Recyclingmaterialien. Über die Etablierung oder der Verbesserung von Systemen der Erweiterten Produzentenverantwortung wird eine nachhaltige Finanzierung einer Kreislaufwirtschaft unterstützt und der Recyclingkreislauf verbessert.
Die Abfall-Allianz kann durch die Beteiligung der verschiedenen Interessengruppen den Aufbau von Modellprojekten und Verbesserung von gesetzlichen Rahmenbedingungen die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit unterstützen. Ebenso ist eine sinnvolle Koordinierung von bestehenden und geplanten im Rahmen der Abfall-Allianz möglich.

Für viele Materialen haben wir es mit in größten Teilen offenen Materialkreisläufen zu tun: Mineralische Rohstoffe und Kunststoffe werden zu Müll, der entweder zu großen Teilen abgelagert wird oder unkontrolliert in die Umwelt gelangt. Die Vorteile einer Kreislaufwirtschaft sind enorm: Ressourcen werden geschont, Emissionen klimawirksamer Gase reduziert und die gravierend negativen Auswirkungen der Müllproduktion auf Umwelt und Gesundheit minimiert. Gleichzeitig können Erträge generiert werden, wenn möglichst sortenreine Abfallfraktionen verwertet werden. Organische Abfälle für Kompost, Kunststoffverpackungen für neue Produkte und Elektroschrott zur Gewinnung wertvoller mineralischer Ressourcen: In der Kreislaufwirtschaft stecken auch erhebliche ökonomische Potentiale. Weltweit gesehen, steht die Kreislaufwirtschaft noch völlig am Anfang. Die ökonomische Verwertbarkeit von Abfallfraktionen darf nicht allein dafür ausschlaggebend sein, ob Müll verwertet wird oder nicht. Die Kreislaufwirtschaft muss durch strenge gesetzliche Rahmenbedingungen, ökonomische Anreize und Etablierung neuer Technologien gefördert werden, so dass sich Verschwendung von Rohstoffen und Vermüllung der Umwelt nicht mehr lohnt.