Eine Zukunft für Mensch und Umwelt zu schaffen kann nur gelingen, indem Menschen Verantwortung für den Schutz ihrer Umwelt übernehmen. Besonders in Entwicklungsländern gibt es häufig keine funktionierenden Abfallentsorgungssysteme und die Menschen wissen teilweise nicht, welche Folgen achtlos entsorgter Müll für Gesundheit und Ökosystem haben kann; Plastiktüten werden an jeder Ecke verschenkt, Müll wird einfach irgendwo abgeladen, auf legalen als auch illegalen Müllhalden. Kinder spielen im Müll, Hungernde suchen nach brauchbaren Resten, giftige Gase verseuchen ganze Stadtteile und gefährden das Leben der Menschen. Auch, dass viele Menschen sich nicht vor der Entsorgung von Schadstoffen in unmittelbarer Nähe ihres Wohnraums schützen können, trägt zu erheblicher Schädigung von Gesundheit und Umwelt bei. Der Müll zerstört so nach und nach die Lebensgrundlagen insbesondere der ärmsten Bevölkerungsgruppen und schließlich unseren Planeten. Dem möchten wir auch im Rahmen unserer Arbeit entgegenwirken.
Wenn die Vermeidung, Sammlung, Aufbereitung und Wiederverwendung von vermeintlichem Müll neue Lebensgrundlagen schaffen kann, dann sollte dies denjenigen Menschen zu Gute kommen, die am meisten von den gravierenden Nebenwirkungen der globalen Müllproduktion betroffen sind.
Je mehr Menschen von der Wiederverwertung von Müll profitieren und Müll somit zu einer Ressource wird, desto wirkungsvoller lassen sich die Verwertungskreisläufe von Plastik oder Elektroschrott schließen. Für partizipative, innovative Lösungen, die bedürftigen Haushalten zu Gute kommen, möchte Help sich in diesem Gremium einsetzen.
Als humanitäre Hilfsorganisation sind wir bisher nicht aktiv in Recyclingprozesse ganzer Regionen involviert. Wir erarbeiten aber mit und für bedürftige/n Bevölkerungsgruppen in diversen Projekten Recyclingprogramme, die diesen Menschen ein Einkommen sichert und sie für das Thema Müllvermeidung und -verwertung sensibilisiert. Solche Maßnahmen der Kleinwirtschaftshilfe werden von uns mit Trainings wie zum Beispiel Businessplanentwicklung, Buchhaltung, etc. kombiniert.
Hinsichtlich der Müllvermeidung arbeiten wir auch darauf hin den Einsatz von Verpackungsmaterial im Rahmen von Nothilfemaßnahmen, die oft mit kurzfristigen Verteilungen von Einzelgütern verbunden sind, zu minimieren. Als Querschnittsthema haben Recyclingansätze innerhalb des letzten Jahres in unserer Organisation erheblich an Bedeutung gewonnen. So werden inzwischen alle neuen Programmentwürfe im Bereich Livelihood auf Möglichkeiten zur Integration von Recyclingmaßnahmen geprüft. Auch wird zurzeit eine Capital Campaign entwickelt, die zum Ziel hat unterschiedliche Geber für Programme der Müllverwertung in Indonesien, Irak und Westafrika zu gewinnen.