Kreisläufe für Verpackungen schließen
Die globale Plastikproduktion wächst rasant an. Im Jahr wurden knapp 350 Millionen Tonnen Plastik produziert – 2005 waren es noch 230 Millionen Tonnen. Etwa 25-40 % davon dient für kurzlebige Verpackungen. Lebensmittel und Waren aller Art sind so länger haltbar und besser transportierbar. In vielen Ländern landet jedoch ein großer Teil der Kunststoffverpackungen in der Umwelt statt im Recycling.
Das ist die Aufgabe der Arbeitsgruppe 2: Kreisläufe für Verpackungen schließen.
Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft erarbeiten gemeinsam Ansätze für die Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen. Sie entwickeln einen Werkzeugkasten, um Verpackungshersteller, Konsumgüterindustrie und Handel mit in die Verantwortung zu nehmen. Dieser hilft beim Aufbau von Sammel- und Verwertungssystemen, die sich am Prinzip der erweiterten Produzentenverantwortung orientieren.
Ziel ist es, ein Bewusstsein für den Wert von Verpackungsmaterialien zu schaffen und einen funktionierenden Stoffkreislauf zu etablieren.
Wir wollen, dass Abfall als Ressource gesehen wird.
Wir wollen den Aufbau funktionierender Rücknahme- und Recyclingsysteme für Verpackungsabfälle unterstützen und Anreize für Bürgerinnen und Bürger schaffen, sich daran zu beteiligen.
Wir wollen informelle Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Recyclingunternehmen miteinbeziehen.
Die Arbeitsgruppe erstellt eine Toolbox für Sammel-, Sortier- und Recyclingsysteme. Dafür orientiert sie sich an Analyseergebnissen von Recyclingsystemen verschiedener Länder. Erweiterte Produzentenverantwortung, Anreizsysteme für Bürgerinnen und Bürger sowie die Integration des informellen Sektors stehen dabei im Mittelpunkt.
Um eine langfristige Veränderung im Umgang mit Abfall herbeizuführen, müssen bestehende Kreislaufsysteme weltweit etabliert werden. Erweiterte Produzentenverantwortung ist dabei eine Schlüsselidee.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Vernetzung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ländern und der Kooperation mit Partnern in Afrika und Asien. Verbindungen zu dort ansässigen Wirtschaftsverbänden und Netzwerken werden ausgebaut und intensiviert. In Modellprojekten werden schließlich die passenden Werkzeuge angewandt, um für den lokalen Kontext passende Kreislaufwirtschafts-Systeme für Kunststoffverpackungen auf- und auszubauen.
Um eine weltweit funktionierende Kreislaufwirtschaft zu etablieren, muss über Landesgrenzen hinweg gedacht werden. Die Arbeitsgruppe ermöglicht daher den Austausch unter Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ländern durch Konferenzen und Workshops. Eine Bestandsaufnahme bestehender Initiativen bildet die Grundlage, um erprobte Werkzeuge länderspezifisch anzupassen und neue Initiativen zu starten.
Die Arbeitsgruppe erstellt einen „Werkzeugkasten“ für die Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen basierend auf Analysen von Beispielen in verschiedenen Ländern. Dabei steht die Frage im Zentrum, wie Systeme der erweiterten Produzentenverantwortung auf- und ausgebaut werden können. Das heißt konkret: Unternehmen, die verpackte Waren auf den Markt bringen, beteiligen sich an der Finanzierung und der Organisation von Sammlung und Verwertung des Verpackungsabfalls. Berücksichtigt werden hierbei vor allem gesetzliche Rahmenbedingungen, Anreizsysteme für Bürgerinnen und Bürger und die Integration des informellen Sektors. Die Toolbox bietet Raum zur Diskussion während der Planungsphase und Orientierung bei Modellprojekten und Dialog-Prozessen.
Gute Konzepte allein reichen nicht. Vielmehr braucht es Menschen, die Verpackungsabfälle auch tatsächlich einsammeln und recyceln. Auch braucht es Bürgerinnen und Bürger, die Plastikabfall in dafür vorgesehene Sammelbehälter legen statt ihn auf die Straße zu werfen oder ihn zu verbrennen. Dafür kooperiert die Arbeitsgruppe mit Partnern in Afrika und Asien, welche die gleichen Ziele verfolgen. Sie nutzen dafür bestehende Netzwerke, bauen Kooperationen aus und stimmen sich mit anderen Initiativen ab. Auch informelle Abfallarbeiterinnen und Arbeiter sowie Recyclingunternehmen werden dabei einbezogen und Potentiale des sozialen Unternehmertums genutzt.
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